Die Elektromobilität entwickelt sich rasant – und mit ihr auch die Schnellladestandards. Zwei Begriffe, die E-Auto-Fahrerinnen und Fahrer besonders häufig hören, sind CHAdeMO und CCS. Doch was unterscheidet beide Systeme wirklich? Welcher Standard ist schneller, moderner oder zukunftssicherer?
Um Klarheit zu schaffen, stellen wir Ihnen heute die 5 wichtigsten technischen Unterschiede zwischen CHAdeMO und CCS vor – kompakt, verständlich und direkt vergleichbar.

Der Steckeraufbau: Ein- oder Zwei-System-Lösung?
Der erste zentrale Unterschied liegt im Design des Steckers. CCS (Combined Charging System) kombiniert AC- und DC-Laden in einer einzigen Buchse. Das macht die Fahrzeugarchitektur einfacher und ermöglicht es, zu Hause und unterwegs denselben Anschluss zu nutzen. CHAdeMO hingegen nutzt eine separate DC-Buchse, was häufig zu zwei Ladeports am Fahrzeug führt. Das ist nicht zwingend ein Nachteil, erschwert aber das Fahrzeugdesign und ist einer der Gründe, warum sich viele Hersteller gegen CHAdeMO entscheiden.
Kommunikationsprotokolle: PLC vs. CAN-Bus
Ein oft unterschätzter Unterschied betrifft die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladesäule. CCS setzt auf Powerline Communication (PLC) – ein moderner, europaweit standardisierter Ansatz. CHAdeMO basiert auf CAN-Bus, einem älteren Fahrzeugkommunikationssystem. Beide funktionieren zuverlässig, sind aber nicht kompatibel. Deshalb benötigen Adapter zwischen CHAdeMO und CCS komplexe Elektronik, nicht nur mechanische Kontakte — ein Aspekt, der vor allem beim Thema ccs to chademo relevant wird.
Adapterlösungen: Warum CCS-zu-CHAdeMO kaum möglich ist
Viele fragen sich, ob man per Adapter einfach von CHAdeMO zu CCS wechseln kann. In der Praxis ist das kaum realisierbar, denn:
- Ein Adapter müsste Kommunikation in Echtzeit übersetzen
- Sicherheitsstandards einhalten
- Hochleistungsströme managen
Daher existieren keine vollwertigen CCS-zu-CHAdeMO-Adapter für Schnellladen im europäischen Markt. Die wenigen erhältlichen Lösungen sind meist leistungsbegrenzt oder nicht für europäische Fahrzeuge zertifiziert.
Ladeleistung: Moderne CCS-Säulen liegen weit vorne
Wenn es um Ladegeschwindigkeit geht, hat CCS in Europa klar die Nase vorn:
- Moderne CCS-Ladesäulen: bis zu 350 kW
- CHAdeMO: lange 50 kW, später technisch bis 100–150 kW, jedoch in Europa kaum umgesetzt
Für Langstreckenfahrer bedeutet das: CCS lädt schneller und ist besser für große Akkus geeignet. CHAdeMO ist technisch solide, wird aber in Europa nicht weiter ausgebaut.
Infrastruktur & Zukunftssicherheit: CCS setzt sich in Europa durch
Der deutlichste Unterschied zeigt sich in der Infrastruktur:
- Europa hat sich eindeutig auf CCS festgelegt
- Neue Fahrzeuge mit CHAdeMO-Anschluss werden praktisch nicht mehr angeboten
- Ladepunktbetreiber entfernen CHAdeMO oft bei Modernisierungen
CHAdeMO bleibt weltweit – besonders in Japan – relevant, aber in Europa verliert das System an Bedeutung. Für Besitzer älterer Fahrzeuge bleibt chademo laden weiterhin möglich, doch langfristig wächst ausschließlich das CCS-Netz.
Fazit: Welcher Standard ist der richtige für Sie?
Die Wahl zwischen CCS und CHAdeMO wird heute einfacher denn je:
- CCS ist schneller, kompatibler und zukunftssicher
- CHAdeMO bleibt zuverlässig, aber auf dem europäischen Markt rückläufig
Wer ein modernes Elektroauto kauft oder häufig Schnellladen nutzt, profitiert klar von CCS. Besitzer älterer Fahrzeuge sollten den Status der CHAdeMO-Infrastruktur im Blick behalten – nutzbar bleibt sie weiterhin, aber sie wird nicht mehr wachsen.




