ANZEIGE: Home » Ratgeber » Reisen » 10 mögliche Folgen des Brexits

10 mögliche Folgen des Brexits

Der Brexit zieht weite Kreise um sich. Der Handel wie auch die Außenpolitik sind stark vom Ausstieg Großbritanniens aus der EU betroffen. Nicht nur das Vereinigte Königreich, auch innerhalb der Europäischen Union sind die Auswirkungen dieser weitreichenden Entscheidung zu spüren. Wir stellen 10 der wichtigsten Folgen vor, die der Brexit mit sich bringen könnte.

1.    Abnahme des Wirtschaftswachstums

Mit Bekanntgabe des Brexits wuchs die Wirtschaft in Großbritannien um gerade einmal 1,8 Prozent – der niedrigste Wert seit vielen Jahren. Grund dafür dürfte unter anderem die Auslagerung großer Konzerne sein. Vor allem die Finanzwelt erlebt einen großen Umschwung, wie die Options Group Deutschland berichtet. Banken wie die Bank of America verlegen mehr Jobs in andere europäische Länder. Während aufgrund dessen in London Stellen abgebaut werden, dürfte in Frankfurt laut den Experten ein großer Bedarf an Fachkräften entstehen. Der Brexit hat damit weitreichende Folgen, die nicht nur die EU-Mitgliedsstaaten, sondern auch Konzerne wie die größten Banken der Welt betreffen.

2.    Visumspflicht

Bisher konnten deutsche Staatsbürger mit dem Personalausweis und ohne besondere Aufenthaltsgenehmigung nach Großbritannien einreisen. Künftig könnte der Reisepass von Nöten sein – und unter Umständen sogar ein Visum. Grundsätzlich könnte das Land die Visumspflicht auf einzelne Länder beschränken.

3.    Weniger ausländische Fachkräfte

Spätestens, wenn Großbritannien aus dem Binnenmarkt austreten sollte, muss das Land zukünftig auf Fachkräfte aus dem Ausland verzichten. Bis dato können EU Bürger in anderen EU Mitgliedsstaaten Arbeit ausüben und dort leben. Sollte das Vereinigte Königreich austreten, sind sie nicht mehr zur Arbeitnehmerfreizügigkeit verpflichtet. Für die Bürger anderer Länder würde dies bedeuten, dass sie ein eingeschränktes Arbeitsvisum benötigen.

4.    Abnahme der Einwanderungen

Großbritannien galt in den vergangenen Jahren als wirtschaftlich attraktives Land. Mit Bekanntgabe des Brexits brach die Zahl der europäischen Einwanderer jedoch massiv ab. Für Befürworter des Brexits ein Grund zur Freude, so war die Kontrolle der Zuwanderungen in den letzten Jahren ein starker Streitpunkt innerhalb des Vereinigten Königreichs. Allerdings fehlen dadurch auch ausländische Fach- und Hilfskräfte.

5.    Studieneinschränkungen

Bisher konnten die Bürger von EU-Ländern in Großbritannien günstiger studieren, als Nicht-EU-Bürger. Zukünftig könnten auch für sie die Gebühren angehoben werden. Hinzu kommt, das unklar ist, ob weiterhin Studienprogramme wie Erasmus in Großbritannien durchgeführt werden können.

6.    Doppelstatus für Nordirland

Der Brexit hat für die gespaltene Insel Irland große Auswirkungen. Nordirland gehört zu Großbritannien, während die Republik Irland zu den EU-Mitgliedsstaaten zählt. Denkbar wäre ein Doppelstatus, mit dem das Land Nordirland zur EU wie auch zum Vereinigten Königreich gehören würde.

7.    Zölle

Innerhalb der EU gibt es keine Handelszölle für Dienstleistungen und Waren. Tritt Großbritannien aus der Europäischen Union aus, wäre denkbar, dass zukünftig ein Zoll anfallen würde. Allerdings möchten die Britten dieser Problematik mit einem Freihandelsabkommen entgegentreten.

8.    Kürzungen im EU-Haushalt

Die Britten tragen mit ungefähr sechs Prozent einen großen Teil zum EU-Haushalt bei. Entfallen diese Zahlungen, muss die Europäische Union mit Ausgabenkürzungen rechnen und die entsprechend Einnahmen erhöhen. Nach einer Berechnung der Bertelsmann Stiftung müsste Deutschland als größter Nettozahler rund 2,5 Milliarden Euro mehr investieren, um den Austritt der Britten abzufangen.

9.    Teurere Lebensmittel in Deutschland

Großbritannien ist für Deutschland einer der wichtigsten Agrarlieferanten. Vor allem Fleisch, Milchprodukte, Obst und Gemüse sowie Backwaren werden aus dem Vereinigten Königreich importiert. Der EU-Austritt könnte, abhängig von dem weiteren Verfahren, einen Anstieg der Lebensmittelpreise hervorrufen.

10. Roaming-Gebühren

Die Abschaffung der Roaming-Gebühren war für viele Verbraucher eine große Erleichterung. So konnten sie innerhalb der EU-Länder ihr Mobiltelefon uneingeschränkt nutzen, ohne zusätzliche Kosten beim Surfen und Telefonieren zu verursachen. Nach dem Austritt der Britten könnten jedoch für Urlauber erneut Kosten anfallen. Bei einem Wochenendausflug nach London oder im Sommerurlaub in Südengland wäre das Handy nicht mehr ohne Zusatzkosten nutzbar, sofern Großbritannien aus dem Europäischen Wirtschaftsraum austritt.