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Welthypertonietag: Hohe Dunkelziffer an Bluthochdruckerkrankungen

Am 17. Mai 2018 war Welthypertonietag. Was sich im ersten Moment nach Feiern anhört, möchte tatsächlich eher auf so etwas wie das Gegenteil aufmerksam machen: Immer mehr Menschen erkranken an Bluthochdruck und wissen nichts davon. Zur Freude ist dies freilich kein Anlass.

Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenversagen – das sind die häufigsten Folgen eines dauerhaft erhöhten Blutdrucks. Ein solcher liegt laut deutschen und europäischen Richtlinien vor, sobald Werte von 140/90 mmHg oder höher erzielt werden. In den Vereinigten Staaten ist der Wert seit letztem Jahr auf 130/80 gesenkt worden. Als optimal gelten hier wie dort derzeit 120/80 mmHg.

Dabei ist es erwiesen, dass rund die Hälfte aller Infarkte und Schlaganfälle grundsätzlich vermeidbar wäre, würde der dazu führende erhöhte Blutdruck rechtzeitig erkannt. Tatsächlich sollen gemäß den Angaben der Deutschen Hochdruckliga circa die Hälfte der 20 bis 30 Millionen Bluthochdruckerkrankten nicht die leiseste Ahnung von ihrer Erkrankung haben. Und dagegen hilft, neben einer regelmäßigen Blutdruckkontrolle, freilich vor allem eines: Die öffentliche Thematisierung des Problems. Das ist auch das Ziel des Welthypertonietages.

Prävention ist nach wie vor das A und O

Während gemäß einer Studie, welche von 3GEM Research and Insights im Auftrag der Firma Braun durchgeführt wurde, rund 65 Prozent der Deutschen regelmäßig ihr Gewicht und die am Tag zurückgelegten Schritte kontrollieren, misst nur jeder fünfte regelmäßig seinen Blutdruck. Dabei wäre eine möglichst frühe Erkennung von Unregelmäßigkeiten und Auffälligkeiten besonders wichtig, um schwerwiegenderen Erkrankungen, so beispielsweise der Demenz, vorzubeugen, wie die Deutsche Hochdruckliga im Rahmen des Welthypertonietages betonte. Dies ist bereits mit hochwertigen, handelsüblichen Blutdruckmessgeräten – etwa den der Firma Medisana problemlos zu bewerkstelligen. Empfohlen wird, mindestens zwei Mal im Abstand von einer Minute zu messen und den niedrigeren Wert zu notieren. Auch ist es ratsam, die dokumentierten Werte dem Hausarzt vorzulegen, da dieser, wie eine Oxford-Studie jüngst feststellte, die Behandlung so besser justieren kann. Schließlich weiß man, dass Praxismessungen meistens zu höheren Messwerten führen. Dieser sogenannte »Weißkitteleffekt« wird gemeinhin auf die beim Arzt erhöhte Nervosität zurückgeführt. Es geht aber auch umgekehrt: Bei der sogenannten »maskierten Hypertonie« fallen die beim Arzt gemessenen Werte niedriger aus als bei der Selbstmessung, und zwar genau dann, wenn der Patient aufgrund von häuslichem Stress beim Arzt eher entspannt, anstatt nervös zu werden. Um eine falsche Medikation oder Behandlung auszuschließen, sind Selbstmessungen insofern essentiell.

Häufig gar keine medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck nötig

Der Welthypertonietag ist nicht zuletzt dazu da, Mythen rund um das Phänomen des Bluthochdrucks aufzulösen. Einer davon ist beispielsweise, dass Bluthochdruckpatienten keinesfalls Sport treiben sollten. De Facto ist das Gegenteil der Fall: Patienten, die einen Blutdruck von unter 140/90 aufweisen und noch keine Vor- oder Folgeerkrankungen haben, können durch eine moderate sportliche Aktivität ihren Bluthochdruck unter Umständen gar vollständig normalisieren. Zusätzlich hilft die Umstellung auf eine gesunde Ernährung. Für viele ist dadurch also gar keine medikamentöse Behandlung nötig. Klarerweise muss man allerdings bereits vorher wissen, dass man überhaupt ein Problem hat. Auch sollte man sich vorsichtshalber immer erst beim Arzt informieren, ob eine sportliche Betätigung unbedenklich ist oder ob bereits laufende Medikationen angesichts der sportlichen Aktivität eventuell angepasst werden müssten.

Weitere Informationen zum Welthypertonietag sowie rund um den Bluthochdruck finden sich auf der Homepage der Deutschen Hochdruckliga sowie der des Welthypertonietages.