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Jeder Nutzer des Internets sollte diese 10 Verbraucherfallen im digitalen Raum kennen und bestmöglich meiden

Dienstleistungen im Netz gestalten sich vielfältig und werden immer häufiger genutzt. Im selben Atemzug steigt jedoch auch das Risiko, Opfer eines betrügerischen Portals zu werden. Einige unseriöse Anbieter setzen auf Mechaniken, welche die Nutzer in die Irre führen sollen und im Hintergrund heimlich Extra-Kosten generieren.

Viele Bereiche von Online Dienstleistungen sind von betrügerischen Mechanismen durchwachsen. Der E-Commerce, Smartphone Apps und digitale Dienstleistungen stehen nun schon seit geraumer Zeit im Fokus der zuständigen Behörden. Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) gibt an, dass jeden Tag circa 309.000 neue Viren und schädliche Programme erkannt werden. Der Verbraucherschutz ist darauf bedacht, Nutzer aufzuklären, damit Risiken schnell erkannt werden können und sich somit vermeiden lassen.

Datenlecks & der Diebstahl von Identitäten

Auf großen Online Plattformen kommt es immer wieder zu Datenverlust. Dieser führt dazu, dass E-Mail-Adressen, Passwörter und weitere personenbezogene Daten in Umlauf geraten. Es besteht das Risiko von Kontoübernahmen, ungewollten Bestellungen und der Erstellung von Fake-Accounts im Bereich Social-Media. Laut einer Analyse der EU-Kommission gaben 45 % der Verbraucher an, bereits mit Online-Betrug oder Datenmissbrauch konfrontiert worden zu sein. Regelmäßige Passwortänderungen und ein wachsamer Blick auf Kontoaktivitäten helfen dabei, Schäden früh zu erkennen und Schlimmeres zu vermeiden.

Betrügerische Angebote mit Extra-Kosten oder Mindestlaufzeit

Zahlreiche Sonderangebote setzen eine Mindestlaufzeit voraus, welche nicht transparent ausgezeichnet wird. In vielen Fällen steigen Kosten schnell an und die Kündigungswege sind in Untermenüs oder unübersichtlichen Bereichen untergebracht. Problematisch sind Modelle, bei denen sich Testphasen automatisch in feste Verträge umwandeln und Kostenanpassung nur im Kleingedruckten auftaucht. Seriöse Anbieter geben alle Fristen und Bedingungen klar erkenntlich an.

Gefälschte Rezensionen & Kundenbewertungen

Manipulierte Rezensionen finden sich auf zahlreichen Online Portalen. Laut Meta-Analysen gelten im Schnitt circa 30 % aller Kundenbewertungen als verdächtig. Gefälschte Rezensionen erzeugen künstliches Vertrauen und lenken Aufmerksamkeit gezielt auf bestimmte Produkte oder Anbieter. Auffällig sind allgemeine Formulierungen ohne konkrete Details oder ungewöhnlich viele Bewertungen, welche bloß aus einem Satz bestehen.

Überzogene Suggestion von Sicherheit

Viele digitale Dienstleister werben mit angeblich „unhackbaren“ Online-Systemen oder garantieren Nutzern einen komplett anonymen Zugang. Jede Technologie weist jedoch bis heute ihre spezifischen Schwachstellen auf. Falls viele oder überhebliche Sicherheitsversprechen ohne eine ausreichende Erklärung gemacht werden, ist Vorsicht geboten. Falls Verschlüsselungsstandards nicht transparent angegeben sind oder Informationen zu Betreibern fehlen, ist dies ein Zeichen für unseriöse Mechaniken. Seriöse Dienstleister erläutern ihre Sicherheitsarchitektur und verweisen auf unabhängige Prüfstellen und Qualitätssiegel.

Die Weitergabe von persönlichen Daten ohne Einwilligung

Verbraucherschützer bemängeln schon seit langem, dass zahlreiche Applikationen deutlich mehr Nutzerdaten sammeln, als es für die Funktion nötig wäre. Standortverläufe, Kontaktlisten oder Nutzungsprofile werden häufig an Werbenetzwerke weitergegeben. Gerade bei kostenlosen Diensten besteht das Geschäftsmodell oft darin, aus den Daten der Nutzer Umsatz zu generieren. Aus diesem Grund sollten Datenschutzhinweise immer gelesen werden.

Versteckte Gebühren auf Online-Marktplätzen

Bei unseriösen Online Dienstleistern können Service- oder Zahlungsgebühren häufig erst im letzten Bestellschritt auftauchen. Somit kann der Preis am Ende sehr viel höher sein, als zuerst erwartet. Zusatzkosten werden gezielt an festgelegte Online Zahlungsmethoden oder Mindestbeträge gebunden. Somit wird es erschwert, die Preise mit denen anderer Anbieter zu vergleichen. Es ist wichtig, den Endbetrag im Blick haben und zu prüfen, ob alternative Anbieter das Produkt ohne Zuschläge im Sortiment haben.

 

Die „Dark Patterns“ (Manipulatives Design von Applikationen)

Durch die sogenannten „Dark Patterns“ werden Kunden unterbewusst zu unüberlegten Entscheidungen verleitet. Laut offiziellen Angaben der EU-Kommission enthalten 97 % der meistgenutzten Applikationen und Online Portale mindestens eine „Dark Pattern„-Mechanik. Zahlreiche Online Plattformen kombinieren Anreize, Rabatte oder Vorteile, die auf den ersten Blick lohnend erscheinen. Auf den zweiten Blick wird jedoch deutlich, dass es in einigen Bereichen zu Einschränkungen kommt. Nutzer sollten deshalb darauf achten, auf welche Weise Dienstleister diese Mechaniken einsetzen und wie lohnend verschiedene Bonus Aktionen sich im Endeffekt wirklich gestalten.

Fake Nachrichten & Phishing-E-Mails

Vermeintlich seriöse „Online Dienstleister“ senden private Nachrichten und Mails an zufällig ausgewählte Nutzer. Diese stammen jedoch von Kriminellen. Sie imitieren Logos und die Struktur der echten Mitteilungen, verlinken jedoch auf Fake-Seiten oder enthalten Viren und schädliche Programme. Laut der EU-Kommission entstehen regelmäßig Schäden in Milliardenhöhe durch Phishing-Kampagnen, welche durch kriminelle Netzwerke koordiniert werden. Falls Mails unerwartet ankommen oder zu schnellen Reaktionen drängen, ist Vorsicht geboten.

Die obligatorische Abonnement-Falle

Zahlreiche „kostenlose“ Testangebote verwandeln sich automatisch in kostenpflichtige Abos. Um diese zu kündigen, ist es häufig notwendig, sich durch mehrere Menüs zu klicken. Wer mobile Applikationen nutzt, der sollte genau wissen, wo Abonnements verwaltet werden und wie sich die Fristen gestalten. Seriöse Dienstleister geben das Ende der Testphase an und versenden Erinnerungsnachrichten und Mails, damit die Kündigung einfach stattfinden kann.

Gefälschte Online-Shops mit gestohlenen Bildern von Produkten

Gefälschte Online-Shops gehören zu den größten Risiken des digitalen Handels. Professionell wirkende Seiten nutzen gestohlene Produktfotos, erfundene Firmenadressen oder unrealistische Preisversprechen. Fehlende Kontaktinformationen, schlechtes Deutsch oder ausschließlich riskante Online Zahlungsmethoden weisen auf diese Form des Betrugs hin.

So lassen sich seriöse Online Dienstleister & Angebote erkennen

Diese fünf Faktoren deuten auf einen vertrauenswürdigen Online Dienstleister hin:

  • Transparente Preise und Vertragsmodelle
  • Verifizierbare Kontakt- und Unternehmensangaben
  • Nachvollziehbare Prozesse für den Datenschutz
  • Unabhängige und aussagekräftige Bewertungen
  • Klare ersichtliche Kündigungsoptionen

Die Online Verbraucherfallen werden professioneller

Wer typische Muster erkennt, Bedingungen aufmerksam liest und persönliche Daten sparsam einsetzt, reduziert Risiken deutlich. Achtsamkeit, Vergleich und ausreichend unabhängige Informationsquellen verhindern viele Probleme schon im Ansatz. Ein bewusster Umgang mit digitalen Angeboten sorgt dafür, dass der Alltag sicher bleibt und Nutzer ihre Entscheidungen fundiert treffen können.