ANZEIGE: Home » Ratgeber » Gesundheit » Hanf in der Flasche? Was ist das denn für eine Schnapsidee?

Hanf in der Flasche? Was ist das denn für eine Schnapsidee?

Hanf kommt nicht für alle in die Tüte. Befürworter*innen schenken der Pflanze eine schon an Huldigung grenzende Aufmerksamkeit und sind voll des Lobes ob ihrer Fähigkeiten. Auf der anderen Seite der Pflanzenliebhaber stehen die Gegner*innen des grünen Gewächses, das als Marihuana, Cannabis, Dope, Weed, Ganja oder Gras konsumiert wird.

Die Legalisierung der Pflanze ist kontrovers. In einigen Ländern hat sie ihren Siegeszug schon angetreten und darf für medizinische Zwecke, auf Rezept, als Therapie, eingesetzt werden. Die Liste der Erkrankungen, bei denen die Anwendung von Cannabis Erfolge erzielt hat, ist lang:

Patient*innen mit chronischen Schmerzen, Epilepsie, Multipler Sklerose, Tourette, Depressionen, ADHS, Rheuma, Krebs oder HIV berichten oft von deutlichen Linderungen sowie Verbesserungen ihres Krankheitsbildes.

Auf der Seite des Gesetzes gibt es große Unterschiede bezüglich Anbau, Besitz, Verkauf, Eigenbedarf und dem schlussendlichen Konsum. In der Schweiz ist zum Beispiel der Besitz von weniger als zehn Gramm nur eine Ordnungswidrigkeit. In den Niederlanden wird der persönliche Gebrauch schon seit 1976 nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Besitz, Verkauf und Anbau sind jedoch illegal. 37 Staaten in den USA ist Cannabis ebenfalls für medizinische Zwecke legal, und in 18 Staaten sind Besitz und Konsum für alle Menschen legal. Auch weitere Länder wie Uruguay, Portugal, Belgien, Tschechien, Belgien und Kanada verfolgen eine liberale Drogenpolitik.

Wundermittel CBD

Auch CBD erfreut sich großer Beliebtheit und kommt sogar in der Kosmetik zum Einsatz. Neben dem „psychotrop“ (auf die Psyche einwirkend oder psychische Prozesse beeinflussend) wirkenden THC (dem „berauschenden“ Inhaltsstoff der Pflanze) weist Hanf noch zirka hundert weitere sogenannte Cannabinoide auf – unter anderem CBD. Liest man sich die Liste der dem CBD nachgesagten Eigenschaften durch, kann man leicht an ein Wundermittel glauben: Entzündungshemmend, schmerzstillend, angstlösend, beruhigend, regulierend.

Das Interesse an diesem Wirkstoff ist in den letzten Jahren förmlich explodiert. CBD ist in und wird mehr und mehr enttabuisiert. In Deutschland können CBD-Produkte, die weniger als 0,2% THC enthalten, legal und ohne Rezept gekauft werden. Rein medizinisches CBD ist aber nur in zugelassenen Apotheken auf Rezept erhältlich.

Viele Hersteller von Hautcremes, medizinischen Cremes, Sportsalben sowie Haarpflegeprodukten schwören auf die Wirkung von CBD. Der Extrakt beruhigt, lindert Schmerzen und pflegt das Haar. Auch Spitzenathlet*innen schwören unter anderem bei Muskelverletzungen, Prellungen oder allgemeinen Schmerzen nach dem Training auf die heilenden Effekte von CBD – ganz ohne dabei „high“ zu werden.

Cannabis in der Popkultur

Auch aus der Pop- und Untergrundkultur ist „Mary Jane“ nicht wegzudenken. Viele Künstler*innen nutzen sie als Inspirationsquelle und als Begleiterin in gesellschaftlichen Kreisen. Sie ist die Muse vieler Songs und für einige sogar die einzig wahre Liebe.  Musikalische Größen wie Black Sabbath, Bob Dylan, Bob Marley, Neil Young und Dr. Dre schrieben einst Hymnen auf die geliebte Pflanze und vertonten das „High-Gefühl“ vor allem für die Jugendkultur.

Auch in den 60-er Jahren spielte das Marihuana eine große Rolle. Wir erinnern uns an Bilder von Janis Joplin, genüsslich mit einem Joint in der Hand. An Fotos mit von Rauch umnebelten jungen Menschen, die Ideale von Freiheit und Liebe leben, Gemeinschaft und alternative Lebensweisen suchen. Cannabis als Rauschmittel ist aus dieser Bewegung, die „Mary Jane“ in den Mainstream brachte, kaum wegzudenken. Dabei spielte mit Sicherheit die polarisierende Thematik um die Nutzpflanze eine große Rolle.

Weitere Nutzung von Cannabis

Wir kennen den Hanf nun also geraucht als Rauschmittel, als Zusatz in Kosmetikartikeln oder Sportgels, als Ausdruck jugendlichen Protests und als Medizin. Es werden jedoch nicht nur die Blüten und Blätter genutzt. Auch die Samen können geerntet und zu Öl gepresst werden, woraus ein wunderbar heilsames Öl ohne psychoaktive Wirkstoffe gewonnen wird.  Hanföl oder auch die rohen Samen sind ein wertvoller Zusatz in der Küche und liefern essenzielle Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6, Proteine und Ballaststoffe.

Auch die Pflanzenfasern finden in der Industrie Gebrauch. Sie werden unter anderem für hochwertiges Papier, Dämmstoffe und sogar als Rohstoff für Kleidung eingesetzt. Abgesehen von seinem Nutzwert für die Industrie hat Hanf auch großes Potenzial für die Bodenverbesserung. Da er eine relativ anspruchslose Pflanze ist, wenig Dünger benötigt und sich selbst durch seine wirkungsvollen Inhaltsstoffe vor Schädlingen schützt, eignet er sich perfekt für die Aufwertung unserer ausgelaugten Böden.

Hanf in der Flasche?

Die Verwendung der Pflanze boomt also in unterschiedlichen Branchen. Aber in der Getränkeindustrie? Wie sieht es denn mit Hanf in der Flasche aus? Werden wir dann neben einem angenehm benebelndem Gefühl des Alkohols auch noch zusätzlich die Wirkung des THCs spüren? Keine Sorge, Getränke und Spirituosen mit Hanf enthalten kein THC und nehmen somit keinen zusätzlichen Einfluss auf das Nervensystem.

Mittlerweile führen sowohl die Regale in Reformhäusern als auch herkömmliche Supermärkte eine breite Palette an Hanfgetränken: Limonaden, Energy-Drinks, Eistees und Hanftees sind keine Seltenheit mehr. Auch die Spirituosenindustrie hat den Trend aufgegriffen und bietet zum Beispiel mit dem Hemp43 Premium Gin Hanf in der Flasche. Mr Hemp, Vorreiter in Sachen Hanfprodukte, führt Hochprozentiges mit Hanf im Sortiment. Hier gibt es Ukrainischer Wodka, Rum und Absinth mit Pfiff.

Wem das alles zu aufregend ist und für den Hanf nicht in die Flasche kommt, kann sich auch hier nach einer etwas traditionelleren Version ohne grüne Zusätze umsehen. Die etwas experimentierfreudigen unter uns dürfen sich jedoch einer großen Palette an Produkten erfreuen, die rasant und stetig wächst.