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Die 10 härtesten Spezialeinheiten der Welt

Eine Weltrangliste der besten Spezialeinheiten der Polizei und des Militärs gibt es zwar nicht, aber Wettkämpfe wie die alle vier Jahre stattfindende Combat Team Conference oder die jährliche Warrior Competititon in Jordanien lassen ein Ranking schon zu. Überraschend dabei ist, dass nicht nur bekannte Truppen die ersten Plätze belegen, sondern kleine Einheiten konsequent gute Leistungen erbringen und so für Überraschungen sorgen.


G.I.S
Italien

Nur etwa 120 Mann umfasst die italienische Spezialeinheit mit Sitz in Livorno, 20 Kilometer vom Flughafen Pisa entfernt. Acht Minuten vergehen im Schnitt zwischen Einsatzbefehl und Erreichen der stets bereiten Flugzeuge. Wohlgemerkt ist in dieser Zeitspanne auch das vollständige Beladen der Autos inbegriffen und die Transportklappe des Transportflugzeugs geschlossen. Im Regelfall erreicht man den Einsatzort allerdings auf dem Landweg. Die Hauptaufgaben der Anti-Terroreinheit liegen neben dem italienischen Hauptproblem, der Zerschlagung der organisierten Kriminalität, in der Terrorbekämpfung und in Geiselbefreiungen. Zwar ist die GIS eine Einheit der Carabinieri, aber im Rahmen der italienischen Armee kann sie auch im Ausland eingesetzt werden. Bewerben können sich nur Mitglieder des 1. Fallschirmjäger Regiment „Tuscania“ und diese müssen mindestens zwei Jahre in dieser Eliteeinheit des Militärs gedient haben. Wer die 36-wöchige Ausbildung übersteht, wird in eines der aktiven Teams übernommen und darf wegen der geringen Größe vornehmlich heikle Operationen durchführen. Im Ausland wurde die GIS unter anderem im Kosovokrieg im Rahmen der SFOR eingesetzt. Im Irak und in Afghanistan erfolgten ebenfalls Einsätze unter dem Kommando der Amerikaner. 

 



GIGN
Frankreich

Ausschlaggebend für die Gründung der französischen Sondereinheit der Gendarmerie 1974 waren einmal mehr die Vorkommnisse während der Olympiade 1972 und auch die Besetzung der saudischen Botschaft in Paris. Fünf Jahre Polizeidienst sind nötig, um zum Auswahlverfahren zugelassen zu werden. Aber dieser Eignungstest, über den wenig bekannt ist, hat es in sich – lediglich 10% der Bewerber schaffen es in die zweimonatige Grundausbildung, die nach weiteren sechs Monaten Training in aktiven Teams abgeschlossen wird. Wer es schafft, ist Teil der 80 Mann starken Einheit, die in Satory stationiert ist und nie mehr als 90 Beamte hat. Neben Personenschutz und Terrorismusbekämpfung ist die GIGN auch im Ausland bei Militäreinsätzen und Botschaftsbesetzungen tätig. Seit der Häufung von Schiffsentführungen durch somalische Piraten, zählen auch solche Befreiungen vermehrt zu den Einsatzgebieten der GIGN. Personenschutz von hochrangigen Politikern nach Terrordrohungen zählt ebenfalls zu ihren Aufgaben.
Der spektakulärste der öffentlich bekannt gewordenen Einsätze war die Befreiung von 170 Geiseln in Marseille aus einem Flugzeug der Air France. 1979 zerschlug man die Besetzung der Großen Moschee in Mekka gemeinsam mit der saudi-arabischen Polizei. Dieses Ereignis, an der 500 Islamisten beteiligt waren und tausende Pilger als Geiseln nahmen, gilt als eine der Ursprünge des islamistischen Terrors.



Bordo Bereliler
Türkei

Diese Spezialeinheit des türkischen Militärs wurde 1952 als nationale Jägerbrigade für verdeckte Operationen und Informationsgewinnung gegründet. Sie ist eine von drei Spezialeinheiten, die direkt dem Chef des Generalstabes unterstehen. Neben dem Schutz von hochrangigen Mitgliedern des Militärs sind sie auch für Einsätze im In- und Ausland zuständig. Die Ausbildung ist mit dreieinhalb Jahren sehr lange und wer den ersten Teil besteht, wird zum zweiten zugelassen, der in den Vereinigten Staaten stattfindet. Die maroon berets nehmen außerdem regelmäßig an NATO-Übungen teil. Inoffiziell setzt man diese Einheit auch regelmäßig zur Überwachung der türkisch-irakischen Grenze ein. An die Öffentlichkeit gelangte außerdem die Entführungen eines PKK-Mitgliedes im Jahr 1998 sowie die des Vorsitzenden der Arbeiterpartei, Abdullah Öcalan 1999 gemeinsam mit der CIA und des israelischen Geheimdienstes Mossad. 2008 bereitete die Bordo Bereliler die Luftangriffe auf PKK-Stellungen vor und intensivierte die Maßnahmen gegen diese terroristische Vereinigung.



Sarejet Matkal
Israel

In Israel spricht man schlicht von „der Einheit“, deren Existenz erst 1976 nach der Befreiung eines Flugzeuges der Air France offiziell bestätigt wurde. Davor agierte die Spezialeinheit des Militärs seit 1958 im Geheimen und ist nach wie vor dem Geheimdienst unterstellt. Die Hauptaufgabe ist neben der Terrorbekämpfung die Erfüllung von Sonderaufträgen im Ausland. Eine spezielle Mission hat diese Einheit jedoch nicht, dafür kann sie allerdings im Bedarfsfall auf eine Reihe von unterstützenden Einheiten zurückgreifen. Zur 20-monatigen Ausbildung wird man nur zugelassen, wenn man von einem Kommandeur anderer Spezialeinheiten empfohlen wird. Über diese Ausbildung ist lediglich bekannt, dass sie unter extremer Belastung stattfindet; mache sprechen sogar von ausgesprochener Brutalität. An Waffen steht der Einheit so ziemlich alles zur Verfügung, was am internationalen Markt erhältlich ist, aber wegen der großen Geheimhaltung dringen nur wenige Details an die Öffentlichkeit und auch die Einsätze werden nicht publik gemacht. Benjamin Netanjahu und sein Bruder dienten ebenfalls in dieser Einheit, wobei Jonathan Netanjahu bei der Operation Entebbe, bei der ein entführtes Flugzeug in Uganda befreit werden sollte, getötet wurde.  Nachträglich wurden trotz größtmöglicher Geheimhaltung sehr viele Operationen bekannt, davon viele Anschläge auf öffentliche Einrichtungen in Ägypten in den 60er Jahren. An Geiselbefreiungen war die Matkal zahlreich beteiligt und auch die Tötung des PLO-Mitgliedes Chalil al Wasir 1988 geht auf das Konto dieser Spezialeinheit.

 



Joint Task Force Two
Kanada

Die Anti-Terroreinheit des kanadischen Militärs ist weltweit tätig und besteht aus 300 Mann. Neben Terrorbekämpfung und Geiselbefreiung zählen zu den Aufgaben der 1993 gegründeten Spezialeinheit auch militärische Aufklärungen. Die Ausbildung unterlieg strengster Geheimhaltung, dürfte aber an die der britischen SAS angelehnt sein, da sie Joint Task Force Two auch eng mit dieser und mit der Delta Force zusammenarbeitet. Gerade über die militärischen Einsätze ist wegen der Geheimhaltung wenig bekannt.



Alfa Gruppe
Russland

Die lange Zeit geheim gehaltene russische Spezialeinheit des russischen Militärs untersteht direkt dem Geheimdienst FSB und wurde 1950 aus Mitgliedern des Nachrichtendienstes im Rahmen der 7. Gruppe des KGB gegründet. Über die belastende Ausbildung sind praktisch keine Details bekannt, aber für die Alfa Gruppe kommen nur Personen in Frage, die beim GRU tätig sind und hier dauert die Ausbildung mindestens fünf Jahre. Beim polizeilichen Pendant, der SOBR, müssen die Auszubildenden als Abschlussprüfung gegen 12 Kämpfer mindestens zehn Minuten durchhalten. Aufsehen erregte die Alfa Gruppe jedoch wiederholt mit Befehlsverweigerung und erfolglosen Geiselbefreiungen, wobei diese mit Verrat und Sabotage in den eigenen Reihen begründet wurde. Eine dieser Befehlsverweigerungen fand 1991 statt, als sie sich weigerte das Parlamentsgebäude zu stürmen, in dem sich Boris Jelzin befand. 1993 verweigerte man wiederum den Sturm des Parlamentsgebäudes, jedoch übernahm eine andere Einheit des Militärs diese Aufgabe und führte so das Land in eine Verfassungskrise. In der jüngsten Vergangenheit besetzten Mitglieder der Alfa-Gruppe die ukrainische Halbinsel, was jedoch von offizieller Seite vehement bestritten wird. Wegen der typischen Vorgangsweise der Soldaten liegt die Vermutung jedoch nahe, da diese Einheit seit dem Tschetschenienkrieg vermehrt auf diese Art von Aufgaben und zur Stabilisierung von politischen Unruhen eingesetzt wird – mit der typisch russischen Gewalt.



SAS
Großbritannien

Die Spezialeinheit des britischen Militärs gilt als eine der ältesten, die 1941 zur Aufklärung und für Sabotageoperationen gegründet wurde, aber erst Ende der 80er Jahre offiziell bestätigt, als eine Geiselnahme in der iranischen Botschaft in London von der BBC gefilmt wurde. Heute zählen auch vermehrt Terrorbekämpfung im Inland zu ihren Aufgaben. Die Mitgliedschaft zur SAS untersteht der höchsten Geheimhaltungsstufe und ist auch die Anonymität durch die Regierung selbst gewährleistet, da die britische Regierung ihre Beteiligung an Militäreinsätzen nicht öffentlich preisgeben möchte. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Anti-Terroreinheiten, insbesondere mit der israelischen Matkal, gelangt ebenfalls eher zufällig an die Öffentlichkeit. Das Einzige, was freiwillig publik gemacht wird, ist die Ausbildung anderer Spezialeinheiten. So zählt zu den Kunden der SAS zum Beispiel die Special Force des Sultanats Oman oder die amerikanische Delta Force. Um in eine der drei Einheiten, von denen nur eine aktiv ist, aufgenommen zu werden, muss vor dem 18-monatigen Training ein Eignungstest absolviert werden. Hier schaffen es lediglich 2-10% in die nächste Runde. Mit Mitte 30 quittieren den Dienst die meisten, weil die Mitglieder der SAS auf das Töten gedrillt werden und die Geheimeinsätze aufgrund des Risikos viele zu seelischen Wracks macht. Dementsprechend hat die britische Regierung mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. Details von ehemals Aktiven gelangen selten an die Öffentlichkeit, da die Regierung einiges an Geld investiert, um Veröffentlichungen zu verhindern. Viele Bücher wurden bereits zensiert und die Verbreitung untersagt. Bei einem Einsatz gilt es nicht, Tote zu vermeiden, sondern so wenig Tote wie möglich zu beklagen.

Die wenigen bekannten Einsätze belaufen sich auf die Beteiligung im Kosovokrieg zur Verfolgung von Kriegsverbrechern gemeinsam mit amerikanischen Spezialeinheiten und auf die Zerstörung von Raketenstellungen sowohl 1991 als auch 2003. An den Afghanistan Einsätzen zur Zerschlagung von Terrorzellen der Taliban waren ebenfalls Mitglieder der SAS beteiligt, wie hinterher zugegeben wurde.



EKO Cobra
Österreich

Der Sondereinheit der österreichischen Polizei gelang als weltweit einziger Anti-Terroreinheit die Beendigung einer Flugzeugentführung in der Luft. Dafür verantwortlich war allerdings der Umstand, dass sich vier Cobrabeamte im Flugzeug befanden, um die reibungslose Überführung von Schubhäftlingen zu gewährleisten. Der nigerianische Flugzeugentführer wurde überwältigt und den Behörden übergeben. 2013 erfolgte die Umstrukturierung des 1978 gegründeten Gendarmerieeinsatzkommandos und Zusammenlegung von vier Sondereinheiten, die direkt der Generaldirektion für öffentliche Sicherheit unterstellt sind. In der Zentrale in Wiener Neustadt wurden bis dato auch zwei Frauen ausgebildet, was durchaus eine Besonderheit bei den Spezialeinheiten darstellt und versucht das Innenministerium, dies auch zu fördern. Die sechs Monate dauernde Grundausbildung, für die sich jeder Polizeibeamte bewerben kann, ist in vier KO-Prüfungen unterteile. Fällt man bei einer durch, ist die Ausbildung beendet. Derzeit besteht die Cobra aus ca. 700 Beamten, die neben der Terrorbekämpfung hauptsächlich Flugsicherungen durchführen und so über 3000 jährliche Einsätze verzeichnet. Die EKO-Cobra arbeitet außerdem intensiv mit Spezialeinheiten aus aller Welt zusammen, um besser gegen den internationalen Terror agieren zu können und besteht neben der Einheit für Verfassungsschutz und Terrorbekämpfung außerdem aus Spezialisten des Entschärfungsdienstes.

 



US-Navy S.E.A.L.S.
USA

Die Spezialeinheit des amerikanischen Militärs wurde 1943 gegründet und bis heute dringt über die Missionen nicht viel an die Öffentlichkeit, da zu den Aufgaben der insgesamt elf Teams der Seals unter anderem die unkonventionelle Kriegsführung oder Geheimdienstoperationen zählen. Immer wieder waren einzelne Teams in verschiedene Korruptionsaffären verstrickt, was auch zur Auflösung und Neugründung innerhalb der Organisation führte. Die Hauptquartiere sind Coronado in Kalifornien und Little Creek in Virginia, aber kleine Führungsteams sind weltweit stationiert, um ein schnelles Eingreifen zu ermöglichen. Die Ausbildung gilt als eine der härtesten weltweit und dauert insgesamt über zwei Jahre. Dementsprechend hoch ist die Absprungrate, die bei 80% liegt. Viele scheitern dabei in der „Höllenwoche“ in der die Rekruten mit Schlafentzug bei gleichbleibendem Training und stundenlangem Sitzen in Eiswasser an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gelangen. Die kleinen Teams, von denen das Team 6 das Bekannteste ist, agieren gerne in der Dunkelheit, da sie wegen der geringen Größe unentdeckt bleiben müssen, um nicht in Gefangennahme zu geraten oder getötet werden. Offiziell heißt dieses Team „Development Group“ und dient in erster Linie der Eliminierung von Terroristen. Weltweit für Aufsehen sorgte die Operation Neptune’s Spear, bei der Osama bin Laden im Mai 2011 ermordet wurde, aber auch die Befreiung eines Schiffes vor Somalia, bei dem alle neun Piraten nach kurzem Feuergefecht getötet wurden.



GSG 9
Deutschland

Über 1600 erfolgreich abgeschlossene Einsätze verzeichnet die 1972, nach den Anschlägen auf die israelische Olympiamannschaft, von Ulrich Wegener gegründete Spezialeinheit der Polizei zur Terrorbekämpfung. Nur 8-10% der Bewerber beenden die neun Monate dauernde Ausbildung – falls sie überhaupt den einwöchigen Eignungstest bestehen, und dienen dann in einer der drei Einheiten. In die Schlagzeilen kam die GSG9 zum ersten Mal in Verbindung mit der Entführung eines Flugzeuges der Lufthansa 1977 mit Kurs auf Mogadischu. Bei der Aktion wurden 86 Geiseln befreit. Seit die Befreiung eines von somalischen Piraten gekaperten Frachtschiffes an der Entscheidung mehrerer beteiligter Beamten scheiterte, ist die Truppe direkt dem Innenministerium unterstellt und kann auch für Auslandsaufgaben eingesetzt werden. Mediales Aufsehen sorgte der Einsatz 1993, bei dem der RAF-Terrorist Wolfgang Grams Selbstmord beging und ein Beamter der GSG9 getötet wurde. Nach dem Irakkrieg setzte die deutsche Bundesregierung Mitglieder der GSG9 ein, um die Botschaft und deren Mitglieder in Bagdad zu schützen. Rebellen verfolgten 2004 den Fahrzeugkonvoi und beschossen den letzten Wagen mit Raketen, weil sie Mitglieder der amerikanischen Spezialeinheit darin vermuteten. Wegen der zerschossenen Reifen prallten sie in die Hausmauer und starben durch den Aufprall. Gefunden wurde nach dem Anschlag lediglich die Leiche eines Beamten.